Green Reaper Tipps zum Anlegen einer Traum-Blumenwiese:

 

Was soll es sein?

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Die größte Blumenvielfalt findet man auf nährstoffarmen Böden. Auf einer fetten Wiese dagegen setzen sich die Gräser durch. Wahrscheinlich muss der Boden zB. mit Sand abgemarert werden. Wieviel Sand es sein muss, hängt davon ab, wie die Wiese aussehen soll. Wer die Fläche nach wie vor nutzen möchte, ist eventuell mit einem nährstoffreichen Blumenrasen besser beraten als mit einer sehr artenreichen, mageren – und hohen – Wiese. 

Erste Schritte

Um eine natürliche, hohe Blumenwiese (Magerwiese) anzulegen, benötigen Sie einen nährstoffarmen Boden. Sollte es in Ihrem Garten nur zu eine „Fettwiese“ reichen mit Schafgarbe, Hahnenfuß und Schaumkraut,

Es gibt 4 Wege zu Blumenwiese und Naturgarten; Neuanlage, Beimischung, Impfung und Umstellung. Für welche der Methoden Sie sich auch entscheiden: Zeigen Sie langen Atem, denn Ihre Traumwiese braucht ein paar Jahre, bis sie sich entwickelt und stabilisiert hat.

Das Gras wird mitsamt Wurzeln abgetragen, der Boden gelockert und je nach Bedarf Sand – bei nährstoffreichen Böden kann das eine etwa fünf bis zehn Zentimeter dicke Schicht sein – rund zwanzig Zentimeter tief eingearbeitet. Erst dann werden die Blumensamen mit Sand vermischt eingesät und die Erde mit Brettern an den Füßen oder einer leichten Walze angedrückt.

Neuanlage

Eine Neuanlage ist die „gründlichste“ Methode zu einer Mager-Blumenwiese. Dabei wird die vorhandene Grasnarbe komplett abgehoben und zur Nährstoffsenkung ca. zehn Zentimeter nährstoffarmer Oberboden dazugegeben. Alternativ kann die Fläche gepflügt, gefräst oder umgegraben und anschließend mit dem Rechen oder der Egge eingeebnet werden. Größere Steine etc. einsammeln, Wurzeln und Ähnliches aus dem Boden entfernen.  

Verdichteter , schwerer Boden (zB. nach Baumaßnahmen) sollte vorher wieder aufgelockert werden. Eventuell empfiehlt sich auch eine Gründüngung als Zwischensaat. Hier empfiehlt sich, in die oberen 2 – 5 Zentimeter Erdschichtzusätzlich  Sand einzuarbeiten.

Der ursprüngliche Bewuchs sollte möglichst vollständig entfernt und eventuell auftretende „Unkräuter“ wie z.B. Ampfer, Quecke, Giersch, Weißklee weitgehend aus dem Boden verbannt werden.

Eine Neuansaat von artenreichen Blumenwiesen und anderen Mischungen sollte möglichst auf offenen Boden erfolgen.

Gründliche Beimischung

Ähnlich wie eine Neuanlage wirkt es sich aus, wenn Sie den vorhandenen Rasen im Herbst oder im zeitigen Frühjahr kräftig vertikutieren bis nur noch löchrige Grasstoppel übrig sind, und hier mit der Einsaat beginnen. Nebenbei kann den Boden zusätzlich durch Untermischung von Sand oder feinem Kies weiter abgemagert werden. Grasschnitt konsequent entfernen. Aber Achtung: Wahlloses „Einsäen“ bzw. Beimischen von Saatgut in bestehende Wiesen oder Rasen ohne gründliches Vertikulieren bringt oft nicht den gewünschten Erfolg.

Impfung

Weniger „brachial“ ist es, den vorhandenen Rasen zu „impfen“ – und vorsichtig und behutsam kleine Inseln von Blütenpflanzen oder Kräutern zu pflanzen, die nicht mehr gedüngt werden. Ihrer Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt! Auch hier kann zur Abmagerung Sand oder  feinem Kies beigemischt werden.

Natürliche Umstellung

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Die natürlichste Methode ist allerdings, einfach die Düngung des Rasens einstellen, sand oder Kies beigeben, die Wiese nur noch ein- bis zweimal  im Jahr mit der Handsense & Sichel zu bearbeiten, das Schnittgut sorgfältig zu entfernen und so langsam den Nährstoffgehalt des Bodens senken. Dies erfordert zwar die größte Geduld, dafür aber werden Sie mit der  Zuwanderung wiesentypischer Kräuter und Ansiedlung von Samen aus der unmittelbaren Umgebung belohnt.

Vorbereitung

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Achtung: Eine komplette schnelle Einsaat verhindert nicht das Auftreten von Unkräutern! Lassen Sie  das Unkraut keimen und bearbeiten Sie die Fläche möglichst flach mit eine Hacke oder einer Egge, wenn die Unkrautsämlinge ein, zwei Zentimeter groß sind,  Die verhindert, dass neue Unkrautsamen aus tieferen Schichten zum Keimen angeregt werden. Dieser Vorgang kann bei Bedarf mehrmals wiederholt werden.

 

Einsäen

Die Saat erfolgt von Hand, außer bei sehr großen Flächen. Nehmen Sie einen „Saathelfer“, um das Saatgut zu strecken. Hierzu eignen sich folgende Materialien: Sand, Sägespäne, Kleie.

Wichtig: Das Saatbeet sollte sich nach dem Umbrechen oder Fräsen mindestens zwei Wochen gesetzt haben! Die beste Aussaatzeit ist in den Monaten März bis Ende Mai, wenn der Boden abgetrocknet ist und sich zu erwärmen beginnt. Nach der Ansaat sollte feuchte-kühle Witterung folgen. Die auf den Saatgutpackungen empfohlene Saatmenge und Saattiefe sollte möglichst genau eingehalten werden.

Die Saat nur ganz leicht einharken. In der Regel gehen Samen verloren, die mit mehr als einem Zentimeter überdeckt werden. Ganz wichtig: Zum Schluss muss die Saat mit einer Rasenwalze angewalzt oder mit einer Schaufel oder mit Brettern angedrückt werden, ansonsten ist der Erfolg sehr gefährdet!

Pflege im Jahr der Ansaat

Die Pflegemaßnahmen im Ansaatjahr sind wesentlich für denen Erfolg der Ansaat.

Je nach Unkrautwachstum kann die 2-4 mal die neu entstehende Wiese 2-4 Mal gemäht werden. Gemäht wird mit einer Sense oder (bei großen Flächen) einem Balkenmäher.

Der erste (Pflege-) Schnitt erfolgt 6-8 Wochen nach der Ansaat, wenn der Bewuchs so dicht und hoch ist, dass kein Licht mehr auf den Boden fällt. Wichtig: Wer auf den Pflegeschnitt verzichtet, verzichtet normalerweise auf all die langsam wachsenden Pflanzenarten, und solche, die nicht so schnell keimen und können.

Pflege in den Folgejahren

Der beste Zeitpunkt zur ersten Mahd ist im Juni. Die zweite Mahd erfolgt dann Ende August oder im September. Ausgesprochene Magerwiesen oder schattige Wiesen brauchen nur einmal gemäht zu werden.

Sensenschloss

Alle 5 – 8 Jahre sollte die Wiese 2 – 4 Wochen länger stehen gelassen werden als üblich, bevor gemäht wird, so dass sich die Wiesenblumen wieder versamen können.

Was wächst da?

Eine Aufstellung der häufigsten Wildblumen / Wildpflanzen im Garten mit Bildern finden Sie  hier:….

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